1 Wasser- und Sumpfpflanzen
Waldpflanzen
Breitblättriger Merk (Sium latifolium)
Das Foto entstand
an einem ehemaligen Fischteich, der durch Lage in einem FFH-Gebiet für den
Naturschutz gesichert werden konnte. Hier haben sich etliche seltene Arten
nährstoffreicher Ufer eingefunden, und hier wird nicht gehäckselt.
Entsprechende Absichten konnten abgewendet werden.
Zu den bekanntesten Frühblühern zählen das Busch-Windröschen und das seltenere
Gelbe Windröschen. Wenn diese beiden Arten gemeinsam vorkommen, was nicht oft
der Fall ist, kann auch der Bastard auftreten. Bastarde sind meist unfruchtbar. Das ist
auch beim Bastard-Windröschen so. Es kann sich aber vegetativ vermehren und so
größere Bestände bilden. Solche Vorkommen gelten vielen Botanikern als etwas ganz
Besonderes, regelrechte Wallfahrts-Orte zur Frühjahrszeit.
Im Landkreis Wittenberg ist das Busch-Windröschen nicht sehr verbreitet, und das Gelbe
Windröschen selten. Um so erstaunlicher ist es, dass das Bastard-Windröschen dennoch
ein Vorkommen hat. In einem Auenwald westlich Wörlitz.
In den letzten Jahren sah man es nicht blühend, da das trockene Wetter zur
Massenausbreitung der Knoblauchs-Rauke führte. Diese heimische und vorwiegend in
den Auen verbreitete Pflanze hat massive Dominanz-Bestände gebildet, die fast jedwede
Begleit-Vegetation verdrängt haben. Überhaupt ist festzustellen, dass es Verschiebungen
in der Vegetation gegeben hat. Arten trocken-warmer Standorte hatten fantastische Jahre,
beispielsweise verschiedene Lauch-Arten. Arten kühlfeuchter Standorte hingegen haben
sich zurückgezogen und überdauern die schlechte Zeit entweder in Form von Sporen,
Samen oder sterilen Zwergwuchs-Formen. Unter dem Namen "Leipziger Anemone" wird
das Bastard-Windröschen als Gartenblume angeboten.
Für ausgesprochene Natur-Gärten sicher interessant. Für Normal-Gärten eher nicht,
da gibt es weitaus prächtigere Arten.
Bastard-Windröschen (Anemone x seemenii)
Behaarte Karde (Dipsacus pilosus)
Die Behaarte Karde ist eine zweijährig überwinternde Samenpflanze aus der Familie der Karden. Es ist eine überaus stattliche Art, die an idealen Standorten mitunter
fast 2m erreichen kann. Durchschnitt ist etwa 1,20m. Die dicht beblätterten, stachligen Stängel tragen an der Spitze kuglige Blütenstände. Aus den weißen Blüten
ragen attraktiv violette Staubgefäße.Man findet die Behaarte Karde in lichten Partien der Fluss-Auenwälder, an Bächen und feuchten Waldrändern. Die Standorte sind
nährstoffreich und frisch bis feucht.
In Mitteldeutschland kommt sie regelmäßig vor, besonders viel im südlichen Niedersachsen. In den anderen Regionen ist sie selten, ganz im Nordwesten fehlend.
In der Region gibt es schöne Bestände, teils Massenbestände, in den Auenwäldern an der Elbe. Seit etwa 15 Jahren ist eine deutliche Ausbreitung zu beobachten,
auch neue Vorkommen. Es ist ungefähr eine Verzehnfachung! Auffällig ist die Korrelation zwischen dem Nachlassen von Forstlicher Bewirtschaftung und der
Zunahme von Karde. Leider betrifft nachlassende forstliche Bewirtschaftung nur einen kleinen Teil der Auenwälder.
Buchenfarn (Phegopteris connectilis)
Der Buchenfarn ist ein zu den Sumpffarn-Gewächsen gehörender Kleinfarn mit einer typischen Wuchshöhe um 25cm. Die Wedel entspringen einem dünnen Rhizom,
das sich vielfach verzweigt. So entstehen rasige Bestände. Absolut unverwechselbar ist die eigenartige Färbung: trüb hellgrün bis hell graugrün mit manchmal violett
getönter Mittelrippe. Sehr charakteristisch auch die rückwärts gerichteten unteren Fiedern.
Anzutreffen ist er in luft- und bodenfeuchten Laub-, Misch- und Nadelwäldern, gern entlang von Bächen und in Quellgebieten. Im Bergland ist er häufiger als im
Hügel- und Tiefland. In der Region gibt es Vorkommen im Fläming und in der Dübener Heide. Im Fläming bei Nudersdorf, mehrfach entlang vom Essigbach und im
Quellgebiet des Woltersdorfer Grabens. Auch im Friedenthaler Grund in einem Faulbaum-Moorrandgebüsch.In der Dübener Heide mehrfach am Fliethbach,
besonders schön westlich Parnitz. Das absolut größte Vorkommen in einer feuchten Senke am Ochsenkopf, hier ein enormer Massenbestand.
Die wahre Verbreitung in der Region ist erst seit etwa 20 Jahren bekannt. Vorher wurde er für wesentlich seltener gehalten und es gab 1990 sogar die Vermutung,
dass er ausgestorben sei. Möglicherweise könnte er aber auch zugenommen haben. Mindestens im Fläming ist die Bestandsentwicklung, der Trockenheit zum Trotz,
seit Jahren kontinuierlich progressiv. In Sachsen-Anhalt gilt der Buchenfarn als bestandsgefährdet.
Der Buchenfarn ist nicht in der Liste der Gartenpflanzen verzeichnet, wird aber seit einiger Zeit dennoch angeboten. Wildpflanzen liegen im Trend. Zu empfehlen ist
er eher nicht. Es gibt andere, ebenfalls schöne Kleinfarne, die sich wesentlich leichter kultivieren lassen.
Das Dolden-Winterlieb ist die seltenste, gefährdetste und schönste Art aus der Familie der Wintergrüngewächse. Es ist ein truppartig wachsender Halbstrauch mit
wintegrünen Blättern lederartiger Festigkeit und zarten Blüten doldenartiger Anordnung (Doldentraube). Sie öffnen sich akkurat immer zur Sommersonnenwende.
Für die populäre Art gibt es weit zurückreichende Schutzbemühungen, jedoch ließ sich damit der Niedergang nur verzögern. Heute ist das Dolden-Winterlieb akut
vom Aussterben bedroht. In unserer Region gibt es noch 7 Vorkommen, die zugleich landesweit die einzigen sind. Gesunde Vorkommen findet man nur auf verritzten
Böden, Bergbau-Folgelandschaften und in einem Fall ein durch den 2. Weltkrieg nicht zu Ende geführter Straßenbau. Die schönsten Vorkommen gibt es südlich
vom Bergwitzsee und bei Gräfenhainichen. Geringe und womöglich schon nicht mehr existente Vorkommen gibt es bei Lubast, Ateritz und Mescheide. Weiterhin im
Landkreis Bitterfeld bei Burgkemnitz. Der großen Verantwortung für die Erhaltung der Art ist der Landkreis Wittenberg nach Vorstößen des NABU nachgekommen.
Jedoch haben sich Ortstermine mit der Forstwirtschaft als fatal erwiesen. Ein halbes Jahr später waren die Pflanzen dann wundersamerweise auf einmal
verschwunden, und so konnte man, welch Glück, ja die angedachte Durchforstungsmaßnahme nun doch durchführen.
Alles was wir heute noch haben, ist durch Zufall erhalten geblieben, nichts ist durch Schutzmaßnahmen gerettet worden. Im Fläming kam das Dolden-Winterlieb bis
vor wenigen Jahren noch vor, heute ist es ausgestorben.Nach dem Patent-Rezept suchen wir noch: Halten wir die Vorkommen geheim und hoffen, das nichts
geschieht? Oder starten wir Schutzmaßnahmen und liefern damit aber die Bestände der Hure der Forstwirtschaft aus?
Kein Wirtschaftszweig hat sich so von Kopf bis Fuß mit Schande bekleckert, wie die Forstwirtschaft!
Dolden-Winterlieb (Chimaphila umbellata)
Dunkles Lungenkraut (Pulmonaria obscura)
Das Dunkle Lungenkraut ist eine Zierde der Laubwälder in Vorfrühling. Zu der Zeit, wenn
noch alles winterlich grau ist, sehr auffallend. Sehr auffallend auch die farbliche
Metamorphose der Blüten, so dass rote und blaue Blüten gleichzeitig in einem Blütenstand
blühen. Möglich ist das durch einen Farbstoff, der verschieden ist, je nach Reaktion des
Zellsaft. Man kennt das von Indikator-Lösungen aus dem Labor. Die Natur ist, wie so oft,
das Vorbild. Beim Dunklen Lungenkraut sind die Blüten zuerst rosarot, dann rötlich-lila,
anschließend blauviolett und zuletzt blau. Auch andere Arten aus der Familie der
Rauhblatt-Gewächse kennen diesen Farbumschlag, beispielsweise Vergißmeinnicht.
Von den 7 in Deutschland beheimateten Arten der Gattung ist das Dunkle Lungenkraut
an häufigsten. Verbreitet im Norden und Süden, gibt es eine streifenförmige
Lücke dazwischen. Von Niedersachsen über das nördliche Sachsen-Anhalt bis
Brandenburg. Der Landkreis Wittenberg tangiert diese Lücke, deshalb gibt es nur wenige
Vorkommen. Das größte im Forst Breske bei Gohrau, kleinere in der Oranienbaumer Heide
und im Mark Naundorfer Wald. Bis etwa 1970 gab es ein weiteres Vorkommen im
Probstei-Auenwald bei Pratau. Das Dunkle Lungenkraut hat sich als sehr robust erwiesen,
sonst wäre sein größtes Vorkommen vernichtet gewesen. Zwecks bester Befahrbarkeit
hat die Forstwirtschaft den Hauptweg im Forst Breske mit Massen von Schotter ausgebaut.
An den Rändern des alten Wegs wuchsen die Hauptbestände vom Dunklen Lungenkraut
und die noch seltenere Süße Wolfsmilch. Begraben unter Schotter, schien das Schicksal
dieser Pflanzen besiegelt zu sein. 2022, acht Jahre nach dem Vernichtungs-Ereignis,
sind die Pflanzen wieder vorhanden, alle!
Hätten die Geschöpfe aus dem Pflanzenreich nicht oftmals diese erstaunliche Kraft zur
Regeneration, wäre das, was wir bewundern, schon alles weg.
Die Rücksichtslosigkeit des menschlichen Tuns schlägt nicht so durch, wie man das
vermuten müsste. Welch Glück!
Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris)
Der Eichenfarn ist ein zu den Wimpernfarn-Gewächsen gehörender Kleinfarn mit einer typischen Wuchshöhe um 20cm. Die dreieckigen Wedel entspringen einem
dünnen Rhizom, das sich vielfach verzweigt. So entstehen rasige und mitunter sehr ausgedehnte Bestände. Sehr charakteristisch ist die lindgrüne Färbung, die
unveränderlich bis zum Herbst bleibt. Die glanzlosen Blätter haben den Lotus-Effekt und sind daher immer perfekt sauber. Anzutreffen ist der Eichenfarn weit verbreitet
in frischen, luftfeuchten Buchenwäldern sowie in mindernassen Partien von Sumpfwäldern. Im Bergland ist er häufiger als im Flach- und Hügelland.
In der Region ist der Eichenfarn selten. Es gibt drei Vorkommen im Fläming und ebenfalls drei Vorkommen in der Dübener Heide. Das schönste Vorkommen findet
sich am Woltersdorfer Graben. Die Farne stehen hier direkt neben dem Weg und es ist ein vitales und großes Vorkommen. Die Bestände haben aber durch
Trockenheit in den letzten Jahren etwas abgenommen.
Der Eichenfarn ist in der Liste der Gartenpflanzen verzeichnet und es gibt eine Zuchtform "Plumosum" mit besonders satter Färbung. Er ist aber etwas schwierig,
umgarnt und verdrängt andere Pflanzen. Zu empfehlen nur für besonders naturnahe und vor allem große Gärten, wo sein Ausbreitungsdrang kein Problem darstellt.
Großblütiger Fingerhut (Digitalis grandiflora)
Der Großblütige Fingerhut ist eine stattliche Pflanze von Waldlichtungsfluren und Säumen.
Der Größe und Schönheit wegen auch als Gartenblume kultiviert, jedoch kurzlebig und
schwierig.Die Blütezeit beginnt Mitte Juni und dauert etwa 6 Wochen. In dieser Zeit ist der
Fingerhut, zumal er meist gesellig auftritt, nicht zu übersehen. In unserer Region gibt es
zwei Vorkommen: eines in der Oranienbaumer Heide am Jüdenberger Weg (zahlreich)
und eines im Osten der Pfaffenheide bei Coswig. Bei letzterem Vorkommen gibt es Indizien
dafür, dass der Bestand wahrscheinlich künstlich begründet sein könnte, angesalbt, so der
Begriff dafür. Pflanzen anzusalben ist ein Akt falsch verstandener Naturliebe, schädlich und
zumeist verboten. Zum einen werden dadurch die genetischen Unterschiede
der einzelnen Bestände verwischt, was der Variabilität und ökologischen Fitness
zuwiederläuft. Zum anderen werden dadurch wissenschaftliche Untersuchungen zur
Verbreitung der Arten erschwert, deren primärer Zweck letztlich jedoch Naturschutz ist.
Die Zeiten, dass nur geforscht und dabei nichts für die Arten getan wurde, sind vorbei.
Es gibt Artenhilfs-Programme, die zumeist passable Ergebnisse bringen.
Praktisch jeder Naturschützer hat ein paar Leichen im Keller: zu Tode geliebte Tiere oder
umgepflanzte Botanische Raritäten. Meist aus Kindeszeiten, wenn Begeisterung noch über
Sachverstand triumphiert. Das ist einfach so und darüber muss man hinwegsehen
können. Es sollte jedoch bei einzelnen Verfehlungen bleiben!
Wer sich im Naturschutz betätigen möchte,
dem bieten die inzwischen zahlreichen Vereine eine schöne Grundlage dafür.
Kamm-Wachtelweizen (Melampyrum cristatum)
Der Kamm-Wachtelweizen ist eine bizarre Schönheit trockener Waldsäume und Waldlichtungsfluren. Durch die gezähnten Deckblätter ist die Art unverwechselbar.
Es gibt zwei Farbtypen: im Tiefland mit purpurn überlaufenen Deckblättern und Blüten, im Bergland ohne die purpurne Färbung und daher wesentlich schlichter
aussehend. In jedem Fall aber eine seltene Schönheit. In unserer Region gibt es nur ein Vorkommen an einem Gehölzrand westlich Vockerode. Der Bestand umfasst
gegenwärtig ~200 Pflanzen, vor wenigen Jahren waren es noch ~4000. Gefährdet durch die Forstwirtschaft, die es nicht lassen konnte, den einzigen Saum mit dieser
Art zu fällen. Zum anderen durch dramatisch überhöhte Rehwild-Bestände, die alles niederfressen, was grün ist. Die Verbissrate liegt bei etwa 95%!
Bei der Aufnahme handelt es sich um eine stark vergrößernde Makro-Fotografie. Die Länge des Blütenstands beträgt 2,5cm. Mit bloßem Auge sind die Feinheiten
nicht erkennbar, selbst die Zähnung kaum.Man sollte annehmen, dass in einem Biosphären-Reservat (Biosphären-Reservat Mittlere Elbe) Naturschutz betrieben wird.
Weit gefehlt:
Forstwirtschaft total, es gibt noch gewinnträchtige Laubholz-Bestände auszubeuten. Wenn das so weitergeht, kann man bald von Dessau nach Wörlitz blicken,
keine Bäume mehr dazwischen. Und es gibt irgendwie immer Gründe, noch eine Sonder-Fällerlaubnis zu gewähren.
Kleines Wintergrün (Pyrola minor)
Ähnlich wie die Orchideen zählen die Wintergrün-Gewächse zu den "Galionsfiguren" des Naturschutzes. Selbst in finstersten DDR-Zeiten, in denen Naturschutz ganz
klein geschrieben wurde, gab es schon gesteigertes Interesse an ihnen und Schutzbemühungen.Von den 7 Arten war das Kleine Wintergrün einst am häufigsten.
Ein regelrechtes "Ballungszentrum" waren die Bergbau-Folgelandschaften (Gruben) im Wittenberger Vorfläming, von der Dobiener Schweiz bis nördlich Nudersdorf.
In einer der Gruben gab es Ende der 1980er Jahre ein Vorkommen von fast genau 1000 Exemplaren!
Die trockenen Jahre nach der Jahrtausendwende brachten dann einen dramatischen Bestandseinbruch. Fast alle kleinen Vorkommen verschwanden, die großen
schrumpften auf minimale Restbestände oder verschwanden ebenfalls. So ist beipielsweise auch von den 1000 Exemplaren keine einzige Pflanze mehr vorhanden.
Es ist das geschehen, womit niemand gerechnet hatte. Heute sind die wenigen verbliebenen Restvorkommen wieder in zögernder Zunahme begriffen und auch
einzelne Neu-Ansiedlungen konnten beobachtet werden. So zeigt das Foto den prächtigsten Bestand, den Sachsen-Anhalt wohl je gesehen hat, und dieses Foto ist
nach dem Bestands-Zusammenbruch gemacht! Die Trockenheit scheint nicht einziger Grund für die Abnahme zu sein, sonst hätten die trockenen Jahre 2018 bis 2020
schlimm sein müssen, waren sie aber nicht. Es gab sogar Zuwächse. Auch dass ist etwas, womit niemand gerechnet hätte. Und es zeigt uns, das wir mehr nicht
wissen, als wissen. Die Region Wittenberg zählt zu den am besten mit Wintergrün-Gewächsen besiedelten Regionen in Sachsen-Anhalt. Alles, was heute noch da ist,
hat sich zufällig erhalten. Nichts ist Schutzbemühungen zu verdanken. Geforscht wurde und wird genug, konkrete Schutzbemühungen sind jedoch noch selten.
Da gibt es Änderungsbedarf!
Königsfarn (Osmunda regalis)
Mit einer typischen Wuchshöhe bis etwa 1,6m und bis zu 1,8m langen Wedeln ist der Königsfarn ein Riese unter den heimischen Farnen. Dichtwüchsige Exemplare
sind enorm auffällig und entstehen dadurch, dass meist 5-8 Stöcke beisammen stehen. Einzeln bildet er meist nur 3 Laubwedel und sieht dann eher spärlich aus.
Im Unterschied zu den meisten anderen Farnen sind die Sporenträger nicht unter den Wedeln zu finden, sonden in speziellen Sporenwedeln. Diese sind anfangs grün,
werden dann bräunlich und zuletzt rotbraun. Die Sporenreife ist am Ende des Sommers. Die Laubwedel sind im Austrieb intensiv gelbgrün, werden dann lindgrün und
zuletzt grasgrün. Im Abwelken leuchtend gelb.Anzutreffen ist der Königsfarn im atlantischen Klimaraum, also im Nordwesten.
In der Mitte und im Süden fehlt er. In der Region ist er selten, es ist die Grenze des Verbreitungsgebiets. Im Fläming findet man ihn bei Grimme, bei Bräsen und bei
Jahmo. Die Vorkommen von Coswig und Schmilkendorf beruhen auf künstlicher Ansiedlung. In der Dübener Heide im Adlermoor, bei Jösigk, bei Uthausen und
ehemals bei Bad Schmiedeberg. Typische Standorte sind Erlenbrüche, Faulbaum-Moorrandgebüsche und anmoorige Bach-Auenwälder. Der Königsfarn übersteht
zeitweilige Überflutung problemlos und wächst auch unter Staunässe. Auf Austrocknung der Standorte hingegen reagiert er empfindlich.
Er gilt bundesweit als stark bestandsgefährdet und steht unter Artenschutz. Ursache der Rückgänge sind intensive Forstwirtschaft und Entwässerung der
Feuchtgebiete. Als Gartenpflanze ist der Königsfarn altbekannt. Wegen seiner Größe jedoch nur für sehr große Gärten geeignet und nur für Luft- und bodenfeuchte
Standorte. Er wirkt schön, wenn mindestens 5 Stöcke nah beisammen gepflanzt werden.
Leberblümchen (Hepatica nobilis)
Zu den auffälligsten und prachtvollsten Frühblühern zählt zweifelsohne das Leberblümchen. Etwa zeitgleich mit den Buschwindröschen blüht es im April in den
Buchenwäldern. Selten ist es in Nadelwäldern. Etwa drei Wochen nach der Blüte erscheinen die Laubblätter. Sie sind dreilappig und
erinnern somit an die Form der menschlichen Leber, daher der Name. Sie werden im Laufe des Sommers derb und tief dunkelgrün. In dieser Form überdauern sie
auch den Winter. Das Leberblümchen ist ein Kalkzeiger. Nur wo der Boden Kalk enthält, vermag es zu gedeihen. In Deutschland findet man es vorwiegend in den
Vorländern der Mittelgebirge und im Nordosten. In den kalkfreien Altpleistozän-Landschaften fehlt es weitgehend, ebenso im Westen und Nordwesten.In der Region
ist das Leberblümchen sehr selten. Nur im Mark-Naundorfer Wald in der Dübener Heide gibt es zwei schwach besetzte Vorkommen. Kalkiger Geschiebemergel ist
hier in der Endmoräne vereinzelt vorhanden, eine ungewöhnliche Konstellation für Altmoränen!
Als Gartenblume ist das Leberblümchen bekannt und beliebt. Neben der Wildart gibt es zahlreiche Zuchtformen. Ist der nötige Kalkgehalt des Bodens gewährleistet,
eine sehr empfehlenswerte und langlebige Pflanze. In Sachsen-Anhalt ist das Leberblümchen in der Roten Liste vermerkt, als Art der Vorwarnliste. Zudem steht es
unter Arten-schutz. Dezimiert werden die Bestände durch intensive Forstwirtschaft. Insbesondere durch den katastrophalen Raubbau an Buchenwäldern.
Mittlerer Lerchensporn (Corydalis intermedia)
Er heißt zwar Mittlerer Lerchensporn, ist von den 5 einheimischen Arten der Gattung aber die kleinste. Wesentlich zarter als der Zwerg-Lerchensporn.Er ist ein
Frühblüher im wörtlichen Sinn: in milden Jahren erscheint er schon Ende März, und drängt mit bereits öffnenden Blüten aus dem Boden. Die Blütezeit ist sehr kurz,
kaum 10 Tage. Die Ausbildung der zahlreichen Samen erfolgt ebenfalls in rekordverdächtig kurzer Zeit. Danach vergilbt er, nachdem er kaum 5 Wochen sichtbar war.
Verbreitungs-Schwerpunkt in der Region ist der Flämingrand. Das größte Vorkommen befindet sich im Stadtwald Wittenberg. Seit einer nun schon ~15 Jahre
währenden ununterbrochenen Ausbreitung sind es inzwischen tausende Pflanzen.
Weitere Vorkommen finden sich im Volkspark, auf dem Apollensberg, am Fließ bei Zahna, am Griebobach bei Pülzig und ganz ungewöhnlich am Fuß einer Düne bei
Dabrun. Im Nachbarkreis Bitterfeld kommt er bei Rösa vor. Der Mittlere Lerchensporn profitiert vom warmen und trockenen Wetter der vergangenen Jahre: während
er im zeitigen Frühjahr stets genug Feuchtigkeit findet, kann sich die bedrängende Begleit-Vegetation nicht so stark entwickeln. Brennt im Sommer die Hitze, hat er
seinen Vegetations-Zyklus längst beendet. Weiterhin leiden viele Pflanzen unter der Eutrophierung (Nährstoff-Überfrachtung) der Landschaft.
Der Mittlere Lerchensporn nicht, er liebt nährstoffreichen Boden. Wo es diesen nicht gibt, wird man nach der Pflanze vergeblich suchen.
Bundesweit ist die Verbreitung mehr östlich, besonders stark besetzt sind Sachsen-Anhalt, Thüringen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.
Scheiden-Goldstern (Gagea spathacea)
Mit dem Scheiden-Goldstern beherbergt unsere Region eine bestandsgefährdete
Rarität + nationale Verantwortungsart, die insgesamt in Sachsen-Anhalt nur sehr wenige
Vorkommen hat. Einzig in der westlichen Altmark und im Südharz gibt es einige größere
Bestände. Man findet die zierliche Pflanze, die oftmals über Jahre nicht blüht, im Fläming
bei Zahna und in der Muldeaue bei Rösa. Bundesweite Verbreitungs-Schwerpunkte sind
das östliche Schleswig-Holstein und weite Teile von Mecklenburg-Vorpommern.
Die Seltenheit begründet sich in der Seltenheit ihrer Biotope: lichte, frische Laubwälder,
die zumeist dem Typ der Eichen-Hainbuchenwälder zuzurechnen sind. Diese Wälder
wurden und werden, des wertvollen Eichenholzes wegen, erbarmungslos ausgeplündert.
Selbst in Naturschutz-Gebieten wie bei Rösa, wo erst der Fund streng geschützter
Fledermäuse und eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof dem unseligen Treiben
ein Ende bereitete. Dort befindet sich ein mehrere Quadratmeter großes Vorkommen,
das auch in ungünstigen Jahren stets einige blühende Pflanzen aufweist.
Das Vorkommen bei Zahna ist kleiner und leidet stark unter der riesigen Dammwild-Herde,
die dort den Waldboden zertrampelt, dass streckenweise kein grüner Halm stehenbleibt.
Aktuell ist das aber besser geworden. Die stark überhöhten Wildbestände Deutschlands,
sind ein Übel, dem die Jagd nicht wirksam zu begegnen versteht. Wie dramatisch die
Lage ist, beweisen solche Dinge, dass z.B. Getreideäcker mit Elektrozäunen umgeben
werden, damit nicht alle Ähren in den Mägen der gefräßigen Huftiere landen.
Süße Wolfsmilch (Euphorbia dulcis)
Eine südlich verbreitete Pflanzenart, die in der Region in der Nähe ihrer nördlichen
Verbreitungs-Grenze wächst. Und die schon seit den 1960er Jahren recht kontinuierlich
beobachtet wird. Nicht überschießend prächtig, aber ein seltenes Kleinod unserer
Pflanzenwelt! In Sachsen-Anhalt gilt die Süße Wolfsmilch als bestandsgefährdet.
4 Vorkommen gab es in der Region, 3 sind heute noch existent. Im Fläming gibt es
Vorkommen bei Jahmo und Zahna, bei Zahna noch existent. Ausbau eines Waldwegs zur
Forststraße hat ein altbekanntes Vorkommen im Forst Breske (scheinbar) ausgelöscht.
Wundersamerweise hat der Bestand sich nach 8 Jahren erholt und zu alter Stärke
zurückgefunden. Erfreulich ist die Entwicklung in der Pfaffenheide bei Coswig: nachdem
wenige Exemplare eine Durchforstungsarbeit überlebt haben, hat sich der Bestand stark
ausgebreitet. 62 Exemplare konnten 2019 gezählt werden, 48 davon blühend.
Forstlicher Straßenbau wird immer mehr zum Problem, schon viel ist dadurch vernichtet
worden. Es gibt Regionen in Deutschland, wo die Wunsch-Vorstellung großindustrieller
Forstwirtschaft schon verwirklicht ist: ein dichtes Netz von Forststraßen, drei bis vier
Spuren breit, durchzieht monotone Forstholz-Plantagen. Flächenanteil der Straßen über
10%! Natur?
Ausgelöscht! In unserer Region eine Horror-Vorstellung, von der wir zum Glück noch
recht weit entfernt sind. Aber auf die kontinuierlich hingearbeitet wird. Jede Ernte- oder
Durchforstungs-Maßnahme wird zum Anlass genommen, noch einen Weg zur Straße
auszubauen. Diese bestandsgefährdeten Pflanzenarten sind durch den Bau von
Forst-Straßen bereits stark dezimiert worden:
-Einblütiges Moosauge (Moneses uniflora)
-Bergfarn (Thelypteris limbosperma)
-Heide-Segge (Carex ericetorum)
-Haar-Ginster (Genista pilosa)
-Breitblättriger Sitter (Epipactis helleborine)
Tannen-Teufelsklaue (Huperzia selago)
Ein Bild aus dem Harz? Nein, aus dem Landkreis Wittenberg! Der Fund wurde derart in Frage gestellt, dass erst beweiskräftige Fotografien und ein Ortstermin zum
akzeptierten Dateneintrag führten. Wie kommt es, dass diese seltene Art hier vorkommt? Die Antwort ist: "Es ist ein Relikt aus vergangenen Zeiten!" Kein Mensch
kann sich heute mehr vorstellen, wie urwüchsig und wertvoll unsere Landschaften einst waren. Was für majestätische Rotbuchenwälder der Fläming einst hatte.
Und genau da war neben etlichen anderen Besonderheiten auch die Tannen-Teufelsklaue beheimatet. Die Bärlappe wuchsen am Fuß der riesigen Alt-Buchen, auf
der schattigen Nord-Seite. Die Buchen verschwanden in den Sägewerken und wurden durch die heutigen monotonen Kiefernforsten ersetzt. Die wertvolle
Pflanzenwelt der einstigen Wälder ist verloren.
Absurderweise brachte aber auch genau das Tun des Menschen die Rettung für eine ganz kleine Restmenge der Pflanzen. In den Ton- und Sandgruben gab es
ebenfalls feucht-schattige Verhältnisse. Hier hat die Tannen-Teufelsklaue einen Ersatz-Lebensraum gefunden, zwei Gruben-Standorte. Einer im Osten der Dobiener
Schweiz, der andere in der Friedrichgrube bei Nudersdorf. Heute sucht man dort vergebens. Die trockenen Jahre 2018 bis 2020 haben die Grube regelrecht
ausgedorrt. Aber man darf nicht vergessen, dass die Pflanzen Jahrzehnte Zeit hatten, um ihre Sporen auszustreuen. Wir sehen sie derzeit nicht, aber in Form von
Sporen sind sie nach wie vor vorhanden. Sporen, deren Keimdauer sehr lang ist. Wenn die Verhältnisse wieder feuchter werden, wird die Tannen-Teufelsklaue auch
wieder auftauchen. Vielleicht nicht an der genau gleichen Stelle es wird wohl vonnöten sein, die Grube als Ganzes abzusuchen. Es hat immer wieder Funde von
ausgestorben geglaubten Pflanzen gegeben, die man sich nicht erklären konnte. Aber wenn man in Betracht zieht, dass die Pflanzen durchaus über fünf Jahrzehnte
als Samen oder Sporen überdauern können, werden die Wunder erklärbar. Was wir sehen, ist eben nicht die ganze Wahrheit!
Türkenbund-Lilie (Lilium martagon)
Die Türkenbund-Lilie ist ein ansehnlicher Schmuck unserer Laubwälder auf guten Böden in halbschattiger Lage. Als anspruchsvolle Art kann sie sich an
Veränderungen ihres Lebensraums kaum anpassen. So darf es nicht verwundern, dass sie in unserer uniformierten und flurbereinigten Landschaft kaum noch
vorkommt. Einige wenige Bestände gibt es dennoch: an der Mulde bei Rösa und Pouch, in der Oranienbaumer Heide und in der Pfaffenheide bei Coswig. Einst kam
sie auch in der Dübener Heide bei Mark Naundorf vor, doch ist dieser Bestand schon lange erloschen. Das beste Vorkommen im NSG Muldehangwald bei Rösa
wäre fast verloren gewesen, mitsamt einer Fülle anderer seltener Pflanzenarten und des Biotops, im Kern ein alter Eichenwald. Das Naturschutzgebiet war
rechtswiedrig an einen privaten Investor verkauft worden, der wollte das Holz ernten und anschließend das NSG in einen Douglasienforst umwandeln.
Diese wahrhaft schändlichen Absichten konnten erst verhindert werden, nachdem wiederwillig genehmigte Nachtfänge auf Fledermäuse das Ergebnis erbrachten,
dass das NSG landesweit bedeutsame Fledermaus-Vorkommen aufweist. Die Nachtfang-Aktionen fanden teils unter kriegsähnlichen Umständen statt und zum
Schutz der NABU-Aktiven war zuletzt sogar ein bewaffneter professioneller Bodyguard dabei. Nachdem unabhängig davon auch noch Klage am Europäischen
Gerichtshof erhoben worden war, hat der Investor seine Absichten verworfen mit den Worten "Na, dann lass ich das eben!" und das NSG darf sein, was sein
eigentlicher Zweck ist: ein ungestörter Lebensraum für Pflanzen und Tiere.
Sehr gut geht es indes etlichen Pflanzen im NSG trotzdem nicht, denn ausufernde Rehwild-Bestände fressen alles nieder, was grün ist. Bei der Türkenbund-Lilie und
einigen anderen offenbar schmackhaften Arten beträgt die Verbiss-Rate 100%! Durch die unfähige Jagd ist keine Verbesserung der Lage zu erwarten. Ein Lichtstreif
am Horizont sind die kräftig anwachsenden Wolfsrudel. Noch sind sie zu klein, um die Rehwild-Bestände effektiv zu dezimieren. Aber bei gleichbleibend guten
Zuwächsen könnte das in einem Jahrzehnt schon anders aussehen: "Wo der Wolf jagd, wächst der Wald" sagt ein russisches Sprichwort!
Noch ist unsere Natur schwer krank, und wichtige Glieder des ökologischen Gefüges fehlen. Aber durch effektiven Naturschutz in Großschutzgebieten, kann das
Ruder noch herumgerissen werden. Ein echter Wille dazu besteht in Deutschland zwar nicht, aber die Europäische Union wendet Zwangsmittel gegen Deutschland
an, um Naturschutz durchzusetzen. Es besteht Anlass zu Optimismus!
Vierblättrige Einbeere (Paris quadrifolia)
Die zu den Germergewächsen zählende Vierblättrige Einbeere ist das einheimische
Pendant zu den Waldlilien (Gattung Trillium) Amerikas. Und mit diesen auch eng verwandt.
Die Einbeere ist in Deutschland, mit Ausnahme des Nordwestens, relativ verbreitet. Doch
reicht ein Ausläufer der schwach besetzten Zone bis nach Sachsen-Anhalt und auch bis in
unsere Region. Einige Vorkommen gibt es dennoch, so im Kliekener Bruch, im Auenwald
Fleischerwerder und mehrfach im Korgschen Busch bei Kleinkorga. Etwas weiter entfernt,
im Fläming bei Polenzko, gibt es ein Massenvorkommen:
im Großen Bruch ist die Einbeere maßgeblich am Bestandsaufbau beteiligt, sind große
Flecken mit Dominanzbeständen bewachsen.Die bis zu 30cm hohen Pflanzen fallen trotz
des Fehlens einer farbigen Blüte auf, durch ihren symmetrischen Aufbau. Vor allem,
wenn sie in Gruppen wachsen, was typisch ist.
Aus den Blüten entwickeln sich bis zum Herbst blauschwarze Beeren. Diese sind wie die
gesamte Pflanze giftig. Todesfälle beim Menschen sind aber nicht bekannt. Die Pflanze
war im Mittelalter Bestandteil von heilsamen Kräuter-Mixturen, deren Wirkung man nach
heutigem Verständnis als abenteuerlich beschreiben würde.
Von gut sortierten Gärtnereien wird die Vierblättrige Einbeere als Gartenpflanze angeboten.
Für naturnahe Gärten und als Bodendecker selbst in normalen Gärten sicher eine
interessante Pflanze. Wichtig ist nur, dass der Standort zuverlässig feucht und halbschattig
bis schattig ist.
Wald-Gedenkemein (Memoremea scorpioides)
Das Wald-Gedenkemein ist eine kleine, einjährige Pflanze aus der Familie der Rauhblattgewächse. Von einigen Vertretern der Gattung Vergißmeinnicht unterscheidet
es sich durch die von Anfang an blauen Blüten und die besonders tief dunkelgrünen Blätter. Es ist eine große Seltenheit feuchter Laubwälder auf nährkräftigen
Lehmböden mit gewissem Basengehalt. Neben wenigen Vorkommen an Elbe und Donau gibt es ebenfalls wenige Vorkommen im Harz. Insgesamt ist es eine der
seltensten Pflanzen Deutschlands. In Sachsen-Anhalt stark bestandsgefährdet.
Im Landkreis Wittenberg gibt es drei Vorkommen, alle in Auenwäldern bei Wörlitz. 2022 war ein sehr gutes Jahr: an zwei Standorten kam das Wald-Gedenkemein
vor mit insgesamt etwa 1200 blühenden Exemplaren. Am dritten Standort war nichts. Überhaupt ist festzustellen, dass das Wald-Gedenkemein sehr unstet ist:
es bleibt mitunter jahrelang, bis über 10 Jahre, weg. Dann auf einmal ist es wieder da.
Die Aufnahme ist keine Makro-Aufnahme, sondern eine Lupenaufnahme. Sie zeigt die winzigen Blüten so, wie man sie mit bloßem Auge niemals sehen kann.
Mit bloßem Auge ist gerade noch zu erkennen, dass in der Mitte was Gelbes ist. Ansonsten sind die niedrigen, stark verästelten Büsche mit blauen Blütentupfen
übersät. Ein Anblick, den man nur in besonders natürlichen Waldpartien hat. Es ist an den Standorten augenfällig, dass es explizit die urwüchsigsten und schönsten
Waldstellen sind, die besiedelt werden. Deren Fortbestehen ist teils durch Naturschutz-Regularien, teils durch Denkmalschutz gesichert. Der größte Bestand siedelt
an einem frühhistorischen Hochwasser-Schutzwall. Dort hat der Wald ein ganz anderes Antlitz als im Bereich der forstlich geprägten, sogenannten Auenwälder.
Auen-Forsten wäre oftmals die treffendere Bezeichnung.